Twitter? Was soll das?

Twitter-Profil von h2l Kommunikation

Twitter-Profil von h2l Kommunikation

Nur schlappe 140 Zeichen Platz hat man, um auf Twitter seine Kurznachrichten (“Tweets”) loszuwerden. Kein Wunder, dass sich viele fragen, was das eigentlich soll – denn tiefgründige Inhalte sind so beim besten Willen nicht zu transportieren.Wenn man Twitter jedoch eine Zeit lang selbst ausprobiert und dort seine eigenen Erfahrungen macht, erkennt man den wahren Wert dieser anscheinend so wilden Ansammlung von Kurzmitteilungen. Und man lernt außerdem, dass Twitter heute für jedes Unternehmen von Interesse sein kann.

Im März 2006 wurde Twitter (Englisch für “Gezwitscher”) gegründet. Einer der ersten prominenten Nutzer des Microblog-Service war der bekannte Radrennfahrer Lance Armstrong, der dort bis heute präsent ist. Schon damals hinterließ er Belanglosigkeiten wie “Habe eben trainiert” und sorgte für Unverständnis. Natürlich stellt sich die Frage: Was soll das überhaupt?

Wer ist eigentlich Twitter?
Twitter besteht natürlich aus seinen Usern. Das sind inzwischen auch schon 200 Millionen weltweit. Menschen, die die Nachrichten anderer interessiert lesen, andere, die vor allem selbst posten – und viele, die beides machen. Wer lesen will, sucht gezielt nach Themen, die ihn interessieren und wird sich dann entscheiden, besonders interessanten Usern zu folgen; das heißt, seine Tweets zu abonnieren. Diese erscheinen dann in seiner so genannten “Timeline” auf seiner Twitter-Startseite – er ist nun ein “Follower” eines anderen Users. Auf der Timeline sammeln sich so im Laufe der Zeit viele Tweets, die den User besonders interessieren. Und wer den Überblick verliert, kann sich mit hilfreichen, kostenlosen Tools wie Tweetdeck selbst helfen.

Twitter = Kommunikation?
Anders als beispielsweise in Foren oder in Facebook gibt es bei Twitter nicht die Möglichkeit, ganze Threads oder Diskussionsabläufe mit mehreren Usern sichtbar zu machen. Doch so eingleisig wie vielfach erklärt ist Twitter bei weitem nicht. Mit Hilfe der berühmten “Hashtags” – also einer simplen Raute vor einem Schlagwort – können es die User anderen erleichtern, Tweets zu einem aktuellen Thema zu finden und aufzulisten. Wenn diese User nun ihrerseits einen Tweet verfassen, ihn mit dem Hashtag versehen und online stellen, steigt man fröhlich in die Diskussion mit ein – besonders gern in Echtzeit, zum Beispiel bei Wahlen oder explosiven Fernseh-Talkshows. Man kann jedoch auch andere User in seinen Tweets erwähnen, zusätzlich gibt es auch noch die Möglichkeit von Direktmitteilungen an andere User.

Twitter-Trends

Twitter-Trends zeigen, worüber gezwitschert wird.

Twitter-Trends
Am rechten Seitenrand listet Twitter die Themen auf, über die momentan besonders heiß gezwitschert wird. Gerade bei aktuellen Ereignissen ist man damit oft sogar schneller informiert als bei jedem anderen Medium. Nach dem Tode Vicco von Bülows zum Beispiel schaffte es das Schlagwort “Loriot” in die Top Ten der weltweiten Twitter-Trends – was für reichlich Verwirrung bei den Usern außerhalb des deutschen Sprachraums sorgte. Anbieter wie Trendsmap erleichtern es, die Trends weltweit oder in der eigenen Region zu überschauen.

Twitter und der Nachrichtenwert
Natürlich gibt es immer noch jede Menge Belanglosigkeiten auf Twitter. Aber selbst die können interessant sein – beispielsweise, wenn es sich um solche aus dem Leben von Prominenten handelt. Nicht selten zwitschern Hollywood-Stars familiäre Neuigkeiten oder ziehen über Kollegen her. Für Fans ist Twitter also eine interessante Quelle für mehr oder weniger zensierte intime News. Vor allem jedoch die Schnelligkeit Twitters ist inzwischen berühmt: Die Tweets über ein Erdbeben in den USA im Sommer 2011 waren über Twitter schneller in New York als das Beben selbst – was Twitter zu diesem Werbespot veranlasste.

Twitter verbreitet Nachrichten
140 Zeichen sind nicht viel, da muss man sich schon kurz fassen. Doch es besteht die Möglichkeit, im Tweet auch Internet-Links unterzubringen und damit über den Umweg eines Klicks auch komplexere Inhalte zur Verfügung zu stellen. Wenn der Tweet dazu noch interessant formuliert ist, ist das die beste Gelegenheit, auch Inhalte von der eigenen Website zu promoten. Denn je interessanter das ist, was man dort verkündet, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Link auch weiter verbreitet (“retweetet”) wird.

Twitter als Feed
Wer fleißig twittert, möchte seine dort erzeugten Inhalte ungern im Twitter-Universum verlieren. Noch mehr Bestand haben sie nämlich als so genannter “Feed”, zum Beispiel auf seiner Website oder auf der Facebook-Seite. So können deren Besucher ausschließlich die letzten paar eigenen Tweets lesen und werden direkt auf die Twitter-Seite des Users geleitet. Auf unserer Website befindet sich auf der Startseite in der rechten Spalte ebenfalls ein solcher Feed.

Wie können Unternehmen Twitter nutzen?
Für Unternehmen ist Twitter (wie alle Sozialen Medien) vor allem interessant, wenn es teilbare Inhalte gibt. Das können Fotos vom Messestand, kurze Berichte vom Kongress, interessante Fachartikel oder Videos sein. Solche Inhalte lassen sich über Twitter bestens verbreiten. Wichtig ist aber, dass genügend Zeit und Mühe auf den Aufbau einer eigenen Twitter-Gemeinde verwendet wird. So ist die Chance größer, dass die Tweets gelesen und ggf. retweetet – das heißt multipliziert – werden. Wenn die Tweets zudem auf anderen Kanälen zitiert werden – zum Beispiel durch die oben genannten Feeds – mausert sich Twitter zu einer viralen Multiplikationsmaschine.

Twitter und die Höflichkeit
Oh ja, das Internet ist anonym. Doch wer Twitter ausprobiert, wird schnell erkennen, wie groß dort Höflichkeit geschrieben wird. Für Retweets wird sich häufig genauso freundlich bedankt wie für das Folgen. Follower erwarten nicht selten, dass man ihnen im Gegenzug ebenfalls folgt – und werden sich ggf. auch wieder zurückziehen, wenn das nicht passiert. Was alles zu beachten ist, wird auch hier recht anschaulich erklärt. Es macht wirklich Spaß, in einem so fairen Umfeld zu kommunizieren!

Wir würden uns freuen, wenn Sie auch auf unserer Twitter-Seite vorbeischauen. Wir zwitschern dort vor allem über Soziale Medien und alles, was Werbung angeht. Auch wenn wir uns natürlich darüber freuen würden – Sie müssen nicht unser Follower werden. Denn bei Twitter kann man auch lesen, ohne registriert zu sein.

2 Gedanken zu “Twitter? Was soll das?

  1. Klasse! Guter Artikel über Twitter! Wir nutzen Twitter als Infokanal zum Thema Kolumbien. Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass oftmals die Anzahl der Follower als einziges Qualitätsmerkmal für einen Twitter-Account angesehen wird. Dem ist – unserer Meinung nach – jedoch nicht so. Nur all zu oft folgen “Bots” welche wohl nichts weiter tun als Informationen sammeln und ggfs. Spam verbreiten. Eure Meinung dazu? Interessantes Thema ist auch der von Euch erwähnte “Hashtag”. Spielt der Hashtag bei der Suche nach Schlagwörtern wirklich (noch) eine Rolle?

    Insgesamt haben wir mit Twitter sehr gute Erfahrungen gemacht und können die Aussage in Ihrem Artikel nur unterstreichen! Es ist vor allem ein unglaublich schnelles Kommunikationsmittel. Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass in anderen Länder (z.B. Brasilien, Mexiko, etc.) das “tweeten” von Neuigkeiten wesentlich verbreiteter ist als in Deutschland. In Kolumbien und Peru wird Twitter auch häufiger von Jugendlichen und Politiker (!) als schnelles Kommunikationsmedium genutzt….

    PS: Folgen Euch übrigens jetzt auch auf Twitter und freuen uns auf weitere, spannende Tweets zum Thema Kommunikation :D

    Grüße aus Südamerika

    • Danke für das Feedback. Es freut uns, dass ihr den Artikel mögt. Und wir folgen natürlich gern zurück ;) Viele Grüße aus dem nächtlichen Norddeutschland.

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